top of page

Geizig sein mit Geiztrieben!

Als Tomatenbesitzer kann man sich leicht erweichen lassen, wenn man sieht, wie lustvoll und freudig die Tomatenpflanze kräftige, gesunde grüne Triebe produziert. Doch nicht alle Triebe sollte man stehen lassen: Die Geiztriebe müssen weg.

Geiztriebe sind diejenigen Triebe, die aus Stengel und Hauptblatt schräg herauswachsen. Sie wachsen zu Seitentrieben heran, denn die Pflanze ist auf üppiges Wachstum ausgelegt. Man erkennt sie leicht, solange sie noch klein sind. Diese Geiztriebe müssen unbedingt herausgebrochen werden, damit die Staude mehr Früchte ansetzt und ihre Energie nicht nur in die Blattproduktion steckt.

Das sogenannte «Ausgeizen» geht so: Den Trieb mit dem Zeigefinger und Daumen einmal nach rechts, einmal nach links legen und zack! schon bricht der kleine Bösewicht. Dies geht am besten, wenn der Geiztrieb 4 Blätter hat, er ist dann ca. 5 cm gross. Von einem Einsatz mit dem Messer ist abzuraten, weil sonst leicht der Haupttrieb verletzt werden könnte.

Wichtig ist, dass man sich nicht erweichen lässt und aus Goodwill mal hier, mal da einem Geiztrieb Daseinsberechtigung erteilt. Ein buschiger Urwald statt einer schön gezogenen, kräftigen Tomatenpflanze mit vielen Früchten wäre unweigerlich die Folge. Durch das Ausbrechen der Geiztriebe gibt man der Pflanze eine Wuchsrichtung vor und regt die Produktion von Blütenansätzen an, aus denen später die Tomaten wachsen. Dadurch erhält man einen höheren Ertrag.

Manchmal fängt die Tomatenstaude, verärgert über die Geiztriebe, derer man sie beraubt hat, im unteren Stengelbereich gleich wieder mit der Produktion von neuen Geiztrieben an. Daher lohnt es sich, immer auch unten wieder kontrollieren, ob der Hauptstamm noch «sauber» ist. Und auch eine regelmässige Kontrolle ist wichtig: Ein Geiztrieb kann bei schönem Wetter in wenigen Tagen mehrere Zentimeter zulegen.

Übrigens: Es passiert trotz aller Wachsamkeit immer wieder, dass man einen Geiztrieb übersieht. Diesen kann man bis ca. 20 cm immer noch herausbrechen. Trotzdem lässt sich manch ein Gärtnerherz dann erweichen, besonders dann, wenn auch dieser Trieb bereits Blüten angesetzt hat. Die Tomaten wächst dann zweitriebig, d.h. statt des Hauptstammes wachsen links und rechts zwei Haupttriebe weiter. Es empfiehlt sich, pro Seitenast nur 6 Blütentriebe stehen zu lassen, damit die Früchte schön gross werden und alle Früchte ausreifen können, bis die Saison zu Ende ist.

Schlagwörter
Noch keine Tags.
Folgen Sie Martinas Gartengut!
  • Folgen Sie mir auf Instagram
bottom of page